Nachhaltiges Bauen im Gesundheitswesen:

Umweltfreundlicher Neubau und Umbau von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen

Die Modernisierung von Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeheimen und Gesundheitszentren ist in Zeiten des Klimawandels entscheidend. Eine ökologische Bauweise und der Einsatz erneuerbarer Energien können dabei nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch langfristig Kosten reduzieren und die Patientenzufriedenheit steigern. Hier sind einige innovative Maßnahmen und beispielhafte Projekte, die auf Nachhaltigkeit setzen:

Nachhaltige Konzepte für Gesundheitseinrichtungen

  1. Photovoltaikanlagen und Solarthermie
    Viele Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen installieren Solarmodule auf ihren Dächern, um die Gebäude energieautark mit Strom und Warmwasser zu versorgen. Beispiele sind etwa das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, das durch Solarthermie und Photovoltaik seinen CO₂-Ausstoß senken konnte.
  2. Blockheizkraftwerke (BHKW)
    Blockheizkraftwerke sind in vielen modernen Gesundheitszentren integriert. Sie erzeugen Strom und Wärme gleichzeitig und sorgen so für eine effiziente Nutzung der eingesetzten Energie. Das BHKW am Klinikum Stuttgart trägt beispielsweise zur Reduktion der Betriebskosten und zur CO₂-Einsparung bei.
  3. Geothermie und Wärmepumpen
    Geothermische Anlagen und Wärmepumpen sind ideale Optionen für nachhaltige Gebäudeheizung und -kühlung. Die Barmherzigen Brüder in München nutzen Geothermie zur Temperaturregulierung und erzielen dadurch erhebliche Energieeinsparungen.
  4. Effiziente Wasser- und Abwassernutzung
    Wasserrecycling und moderne Sanitärsysteme tragen zur Senkung des Wasserverbrauchs bei. Einrichtungen wie das UKSH setzen Wassersparmaßnahmen ein und nutzen Grauwasser für nicht-trinkwassergebundene Prozesse, was den Wasserverbrauch um bis zu 30 % reduziert.
  5. Energiemanagement und digitale Steuerungssysteme
    Intelligente Gebäudeleitsysteme regulieren Licht, Temperatur und Belüftung je nach Bedarf. Solche Systeme senken den Energieverbrauch erheblich und werden in vielen modernen Gesundheitseinrichtungen standardmäßig verwendet.
  6. Energy Performance Contracting (EPC)
    Um den hohen Investitionskosten für energetische Sanierungen zu begegnen, setzen viele Krankenhäuser auf das „Energy Performance Contracting“. Dadurch können Einrichtungen energetische Maßnahmen durch Energieeinsparungen refinanzieren und den laufenden Betrieb ohne finanzielle Belastungen nachhaltig gestalten.

Beispiele nachhaltiger Projekte in Deutschland

  • Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH): Nutzung von Solarthermie, Photovoltaik und Blockheizkraftwerk zur Energieversorgung.
  • Klinikum Stuttgart: Effiziente Nutzung durch Blockheizkraftwerk und nachhaltige Wärmeversorgung.
  • Barmherzige Brüder München: Einsatz von Geothermie zur Heizungs- und Kühlregulierung.

Diese Maßnahmen zeigen, wie Gesundheitseinrichtungen aktiv zur Klimaneutralität beitragen können. Die Kombination aus erneuerbaren Energien und effizienten Systemen verbessert die Nachhaltigkeit und spart langfristig Betriebskosten.

Die EU-Richtlinie CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) fordert seit 2024 eine detaillierte Nachhaltigkeitsberichterstattung von Gesundheitseinrichtungen, darunter Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Ziel ist es, Transparenz in Umwelt-, Sozial- und Governance-Bereichen (ESG) zu fördern.

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Regenerative Energien, insbesondere Solar- und Windkraft, spielen eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Energieversorgung von Gesundheitseinrichtungen. Diese erneuerbaren Energiequellen ermöglichen es Krankenhäusern und Kliniken, ihren Energiebedarf umweltfreundlich und kosteneffizient zu decken und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Die Bedeutung von Solar- und Windkraftanlagen in Gesundheitseinrichtungen:

  1. Reduktion der CO₂-Emissionen: Durch den Einsatz von Sonnen- und Windenergie können Gesundheitseinrichtungen die Treibhausgasemissionen erheblich senken, was zur Eindämmung des Klimawandels beiträgt. Klimaschutzmaßnahmen sind wichtig, da steigende Temperaturen und Extremwetterereignisse auch die Gesundheit der Bevölkerung beeinträchtigen können.
  2. Kosteneinsparungen: Solar- und Windanlagen senken die Energiekosten, da die Betriebskosten nach der Installation sehr niedrig sind und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduziert wird. Dies ermöglicht Krankenhäusern, mehr finanzielle Ressourcen für die Gesundheitsversorgung und moderne Technologien bereitzustellen.
  3. Energieunabhängigkeit und Versorgungssicherheit: Erneuerbare Energiequellen bieten Krankenhäusern eine höhere Autarkie und Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. Gerade bei Krisensituationen oder in Regionen mit unzuverlässiger Stromversorgung ist eine autarke Energieversorgung entscheidend, um medizinische Dienstleistungen kontinuierlich anbieten zu können.
  4. Gesundheitsfördernde Wirkung: Der Verzicht auf fossile Brennstoffe und der Einsatz erneuerbarer Energien minimiert lokale Schadstoffemissionen und verbessert die Luftqualität. Dies trägt zur Förderung der öffentlichen Gesundheit bei, da saubere Luft das Risiko für Atemwegserkrankungen verringert.

Durch die Integration solcher Technologien können Gesundheitseinrichtungen Vorreiter für Klimaschutz und Nachhaltigkeit sein und gleichzeitig ihre zentrale Aufgabe – die Förderung der Gesundheit – ganzheitlich unterstützen.

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Umwelt- und Klimaschutz, die grüne Arztpraxis.

Die zunehmende Wahrnehmung von Umweltthemen, die steigenden Kosten beim Betrieb von Unternehmen der Gesundheitsbranche, werden zum „Gamechanger“ auch beim Thema Gesundheit. Weitere Tipps zur Optimierung von Kosten, dem Umweltschutz, der Nachhaltigkeit von Arzt- und Zahnarztpraxen, Gesundheitsunternehmen.

  • Tauschen Sie alte Geräte gegen neue. Umweltfreundliche, energie-effiziente Geräte sparen Energiekosten, helfen der Umwelt und dem „Geldbeutel“ durch geringere Stromverbräuche.
  • Setzen Sie bei der Beleuchtung auf moderne LED Technik. Alte Leuchtmittel, Glühbirnen und Leuchtstoffröhren sind Energiefresser und belasten zusätzlich die Umwelt.
  • Einsparpotenziale bei Heiz- und Gebäudeenergie nutzen. Lassen Sie sich gegebenenfalls von einem Fachmann beraten zu reduziertem Energiebedarf.
  • Ersetzen Sie, wenn möglich, batteriebetriebenen Geräte durch Akkus.
  • Wechseln Sie den Stromanbieter. Viele Versorger bieten 100% Ökostrom aus erneuerbaren Energien. Intelligente Steuerungen der Stromversorgung sparen erheblich an Energiekosten und helfen der Umwelt.
  • Umweltfreundliche Materialien lassen sich vielerorts auch in Arztpraxen nutzen ohne den Anforderungen an Hygiene und Sauberkeit zu widersprechen. Einweghandtücher vermeiden, Kleidung und Handtücher mit ökologischen Waschmitteln reinigen lassen. Ökologisch abbaubare Reinigungsmittel verwenden. Biologische VAH-zertifizierte Desinfektionsmittel Nachfüllverpackungen aus Recycling-Kunststoff sind schon für viele Produkte vorhanden.
  • Recyclingpapier für notwendige Ausdrucke, Toilettenpapier und Tücher, ökologische Putzmittel verwenden, Verpackungsmaterial aus Kunststoff möglichst vermeiden oder auf die Wiederverwertbarkeit achten.
  • Angestellte im medizinischen Bereich leiden an Allergien reagieren auf Chemikalien und Reizstoffe aus dem Bereich einer Arztpraxis allergisch. Biologische VAH-zertifizierte Desinfektionsmittel schonen die Haut, die Atemwege und die Umwelt.
  • Ultraschallgele in Nachfüll-Verpackungen bestellen.
  • Becher für Urinproben wiederverwenden. Einweg-Plastikbecher schaden massiv der Umwelt und der Natur. Nutzen Sie Glas oder alternative Rohstoffe, wiederverwendbare Becher mit Schraubverschluss sind nachhaltig und leicht zu reinigen.
  • Bestellen Sie unnötige Werbepost, Kataloge ab.
  • Mülltrennung und Müllvermeidung. Neben der Verwendung von umweltschonenden Materialien ist es wichtig, die Umwelt und Ressourcen zu schonen. durch das Trennen von Müll und gelebte Müllvermeidung. Die Müllvermeidung fängt schon beim Einkauf der Materialien an.
  • Digitale Infrastruktur. IT Server und Praxisdaten in die Cloud transferieren (Cloud-Anbieter). Das ist nicht nur ökologisch sinnvoll sondern vermehrt die Sicherheit der IT-Infrastruktur in der Praxis. Zusätzlich werden Kosten gespart.
  • Einsatz der neuen digitalen Möglichkeiten, mit Hilfe Digitaler Gesundheitsanwendungen (DIGA) wie der elektronischen Patientenakte, dem e-Rezept, der Online-Sprechstunde, Messenger-Diensten, digitaler Impfausweis Impfpass oder QR-Code. Hier sind große Mengen an Papier einzusparen. Fahrten vom und zum Arzt werden überflüssig und der Umwelt wird geholfen. 
  • Weisen Sie Patienten auf die Möglichkeiten der Digitalisierung, z.B. den digitalen Impfpass, hin. Das schont die Umwelt, spart Zeit und erübrigt unnötige Fragen der Patientinnen und Patienten.
  • Arbeitskleidung CO2-neutral, z.B. aus Recycling Material einkaufen.
  • Sterilisation statt Wegwerfmaterial. Sterilisieren Sie medizinische Geräte selbst.
  • Schulung der Mitarbeiter:innen. Sensibilisieren und informieren sie über die Nachhaltigkeit und die Einhaltung von Standards. Wie verhalte ich mich nachhaltig, wo gibt es Optimierungsbedarfe. Lassen Sie sich beraten, die Mitarbeiter schulen.