Drogerieketten vs. Apotheken:

Wie dm, Rossmann & Lidl 2025/26 den Arzneimittelmarkt verändern.

Der Markt für rezeptfreie Medikamente (OTC-Produkte) steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Drogerieketten wie dm, Rossmann und Lidl erweitern ihr Geschäftsmodell und steigen massiv in den Versandhandel mit Medikamenten ein. Was bedeutet das für Apotheken, Patienten und die Gesundheitsversorgung in Deutschland?

Warum Drogeriemärkte jetzt Arzneimittel verkaufen

Immer mehr Handelsriesen nutzen rechtliche Spielräume, um in den Milliardenmarkt für OTC-Produkte einzusteigen:

  • dm betreibt eine eigene Versandapotheke über Tschechien.
  • Rossmann plant ein Versandzentrum in den Niederlanden.
  • Lidl ist ebenfalls in der Vorbereitungsphase.
  • Der deutsche OTC-Markt hat ein Volumen von ca. 14 Milliarden Euro, davon entfallen 25 % auf Online-Versandapotheken wie DocMorris.

Herausforderungen für stationäre Apotheken

Der Einstieg der Discounter bringt massiven Wettbewerbsdruck mit sich. Besonders betroffen sind klassische Apotheken in Stadtteilen und ländlichen Regionen.

Was sich verändert:

  • Preisgünstige Eigenmarken verdrängen Markenprodukte.
  • Online-Bestellungen & Lieferungen ersetzen spontane Apothekengänge.
  • Kunden kaufen zunehmend Standardprodukte wie:

    Schmerzmittel, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel, Erkältungspräparate

  • Versandhandel wächst – laut SEMPORA-OTC-Studie 2025 erwarten Hersteller härtere Preisverhandlungen und sinkende Umsätze in Vor-Ort-Apotheken.

Gesundheitspolitische und gesellschaftliche Folgen

Apothekerverbände schlagen Alarm:
Ohne Unterstützung könnte die wohnortnahe Versorgung gefährdet sein.

Leistungen, die Drogerien nicht ersetzen können:
Hier steckt die große Chance für stationäre Apotheken

  • Rezeptprüfung & Medikationssicherheit
  • Persönliche Beratung und Wechselwirkungs-Check
  • Notdienst & Akutversorgung
  • Blutdruck- und Blutzuckermessungen, Impfberatung

Die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) fordert politische Maßnahmen, u. a.:

  • Begrenzung des Versandhandels
  • Förderung kleiner und ländlicher Apotheken
  • Stärkere Honorierung von Beratungsleistungen

Zukunft des Apothekenwesens: Wohin entwickelt sich der Markt?

Der Strukturwandel ist kaum aufzuhalten – aber Apotheken können reagieren, indem sie ihr Profil schärfen:

Strategien für die Zukunft:

Fokus auf Beratung und persönliche Betreuung
Ausbau von Dienstleistungen wie Bluttests, Impfungen, Medikationsmanagement
Spezialisierung auf verschreibungspflichtige Medikamente (Rx)
Kooperation mit digitalen Lösungen & E-Rezept-Services
Stärkung lokaler Kundenbindung – Online-Vernetzung
Zusammenschluss der Apotheken, Aufbau einer eigenen digitalen Vertriebs- und Marketingstruktur, für Vertrieb, Einkauf und Beratungsleistungen.
Nutzung von KI/AI Assistenten und OnlineshopsRobotic

Der Einstieg von dm, Rossmann und Lidl in den Medikamentenmarkt ist mehr als ein Trend – es ist der Beginn einer neuen Ära im Gesundheitswesen. Während Online-Plattformen mit günstigen Preisen punkten, bleibt der größte Vorteil der Apotheken: Nähe, Beratung und medizinische Kompetenz. Wer beides verbindet – digitale Services und persönliche Betreuung –, wird langfristig bestehen.


FAQ – Drogerieketten vs. Apotheken

1. Warum verkaufen Drogerieketten wie dm und Rossmann Medikamente?

Drogeriemärkte nutzen gesetzliche Möglichkeiten, um rezeptfreie Medikamente (OTC-Produkte) über Versandapotheken in EU-Ländern wie Tschechien oder den Niederlanden anzubieten. Dadurch erschließen sie einen Markt mit Milliardenumsatz.

2. Welche Medikamente bieten Drogerien im Online-Versand an?

Vor allem frei verkäufliche Produkte wie:

  • Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen, Paracetamol)
  • Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel
  • Erkältungspräparate
  • Magen-Darm-Produkte oder Allergiemittel

3. Was bedeutet das für Apotheken vor Ort?

Apotheken geraten durch niedrigere Preise und Online-Konkurrenz unter wirtschaftlichen Druck. Besonders kleinere und ländliche Apotheken sind gefährdet, wenn Kunden zunehmend online bestellen.

4. Welche Vorteile bieten Apotheken gegenüber Drogerien?

Apotheken übernehmen Aufgaben, die Onlinehändler nicht leisten können, wie:
✔ Persönliche Beratung und Wechselwirkungs-Check
✔ Rezeptkontrolle und Medikationssicherheit
✔ Notdienste, Impfberatung, Blutdruck- oder Blutzuckermessung
✔ Versorgung mit verschreibungspflichtigen Medikamenten

5. Können Drogerien Apotheken langfristig ersetzen?

Nein – sie können Standardprodukte verkaufen, aber keine pharmazeutische Beratung, Rezeptprüfung oder Notdienste übernehmen. Experten erwarten vielmehr einen Wandel: Apotheken werden sich stärker auf Beratung, E-Rezept, Zusatzservices und digitale Angebote spezialisieren.

6. Was fordert die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände)?

Die ABDA setzt sich für politische Maßnahmen ein wie:

  • Begrenzung des Versandhandels mit Arzneien
  • Finanzielle Unterstützung für ländliche Apotheken
  • Honorierung von pharmazeutischer Beratung und Dienstleistungen

7. Wie entwickelt sich der Markt bis 2030?

Prognosen zeigen:

Apotheken spezialisieren sich auf Dienstleistungen, Rezeptpflicht-Sortimente und persönliche Gesundheitsberatung

Mehr digitale Bestellplattformen

Zunahme der Medikamentenlieferungen aus dem Ausland

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Cyber-Kriminalität im Gesundheitswesen wird immer mehr zum Problem.

Das Thema IT-Sicherheit, der Umgang mit potenziellen Gefahren, wird durch Cyberkriminalität im Internet und externe Angriffe auf die IT-Infrastruktur von Praxen, immer wichtiger. Der digitale Wandel im Gesundheitswesen ist in vollem Gange, der Umgang mit sensiblen Patientendaten hat oberste Priorität. Das sog. Phishing, das Abgreifen von sensiblen Zugangsdaten zum Zwecke der Erpressung von Lösegeld, ist nur eine mögliche Gefahr für Arzt- und Zahnarztpraxen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen…


Potenzielle Gefahren aus dem Internet, die zunehmende Zahl von Cyberangriffen auf die digitale Infrastruktur, Phishing Mails, als PDF Anhänge oder als Zip-Dateien getarnte Trojaner, Viren und andere Schadsoftware erfordert erhöhte Wachsamkeit. Der IT-Infrastruktur, dem Betrieb von Hard- und Software in Gesundheitsunternehmen, dem Schutz vor Angriffen aus dem Internet in Arzt- und Zahnarztpraxen sollte maximale Aufmerksamkeit gelten. Auch Praxis-Webseiten, Kontaktformulare dienen häufig als Eintrittstor für kriminelle Machenschaften.

„Eine 100% Sicherheit vor externen Angriffen auf die IT-Infrastruktur gibt es nicht, Eine gewisse Sicherheit ist aber zu erreichen. Mitarbeiterschulungen gehören unbedingt dazu.“


Einige Möglichkeiten, die IT-Infrastruktur präventiv vor Gefahren aus dem Internet zu schützen.

  • E-mail Anhänge, sind immer mit Vorsicht zu genießen. Besonders, wenn sie aus unbekannter Quelle stammen. Cyber-Kriminelle werden immer erfinderischer.  Kein Wunder. Es locken große Einnahmen durch Erpressung, der Androhung von Datenklau. Gefälschte Formulare sehen immer echter aus. Kennen Sie den Absender nicht sollten grundsätzlich keine Anhänge ohne Überprüfung geöffnet werden.
  • E-Mails scheinbar von Banken oder Versicherungen an die Praxis versendet, die nach Zugangsdaten fragen, die Links zum Anklicken zur Verfügung stellen, sollte größte Vorsicht gelten. Anfragen von Zugangsdaten, Kontoverbindungen dürfen niemals, weder  von Kreditinstituten noch von Leistungserbringern, per e-Mail erfragt oder versendet werden.
  • USB-Sticks und seien es auch Werbegeschenke, dürfen in der Praxis nicht verwendet werden. Darauf sollten alle Mitarbeiter:innen hingewiesen werden.
  • Freier Zugang zum Internet, ein freies W-Lan wird heute von einigen Patienten vorausgesetzt. Dazu sollte ein eigener Gastzugang für Patienten eingerichtet werden.  Ein QR Code, sichtbar in der Praxis präsentiert, vermeidet unnötiges Nachfragen nach dem W-Lan Schlüssel.
  • Eine funktionierende, aktuelle Antivirensoftware und eine sollten implementiert werden.
  • Die Sperrung von bestimmten Internet-Seiten ergibt Sinn, damit Mitarbeiter:innen keine Daten bei z.B. Onlineshops “ Fakeshops“ … hinterlassen können.