In einer zunehmend digitalen Welt spielt auch die Gesundheitstechnologie eine immer wichtigere Rolle.
Digitale Gesundheitsanwendungen, kurz DIGA, sind Apps oder webbasierte Programme, die Patientinnen dabei unterstützen, ihre Gesundheit aktiv zu managen. Diese Anwendungen können auf Rezept von Ärztinnen oder Psychotherapeut*innen verschrieben werden und bieten in verschiedenen medizinischen Bereichen wertvolle Unterstützung.
Was sind DIGA?
DIGA sind vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüfte digitale Anwendungen, die Patientinnen im Alltag helfen, bestimmte Krankheiten oder Beschwerden zu behandeln oder zu lindern. Diese Anwendungen werden in die Regelversorgung integriert und können nach ärztlicher Verordnung von der Krankenkasse erstattet werden. Ziel ist es, Patientinnen zu befähigen, ihre Gesundheit eigenverantwortlich zu verbessern.
Verfügbarkeit und Verschreibbarkeit von DIGA
Die gematik spielt eine zentrale Rolle in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. Auf ihrer Plattform können sich Patient*innen und Fachpersonal über verfügbare digitale Gesundheitsanwendungen informieren.
Die derzeit verfügbare Liste an DIGA wird kontinuierlich aktualisiert und vom BfArM geprüft. Sie umfasst Anwendungen für verschiedenste Indikationen, von chronischen Krankheiten über mentale Gesundheit bis hin zur Rehabilitation.
Einige verfügbare DIGA sind:
- Vivira: Unterstützt Patient*innen mit Beschwerden am Bewegungsapparat, wie Rückenschmerzen.
- M-sense Migräne: Hilft Menschen, die unter Migräne leiden, ihre Symptome zu tracken und zu lindern.
- Selfapy: Bietet Unterstützung für Patient*innen mit Depressionen durch therapeutische Programme.
- KAIA: Eine App zur Schmerztherapie bei chronischen Rückenschmerzen.
- Zanadio: Eine App zur Behandlung von Adipositas durch personalisierte Ernährungs- und Bewegungspläne.
Wofür sind DIGA gedacht?
Die Anwendungsgebiete von DIGA sind vielseitig und decken verschiedene medizinische Bereiche ab. Hier einige der häufigsten Anwendungsgebiete:
- Chronische Erkrankungen: Anwendungen wie Vivira unterstützen Patient*innen mit chronischen Rücken- oder Gelenkschmerzen durch personalisierte Trainingsprogramme.
- Psychische Gesundheit: Apps wie Selfapy oder deprexis®24 bieten therapeutische Unterstützung bei Depressionen oder Angststörungen.
- Migräne und Kopfschmerzen: M-sense Migräne hilft Betroffenen, ihre Kopfschmerzattacken zu analysieren und durch Prävention zu reduzieren.
- Diabetes: Verschiedene Apps bieten Unterstützung beim Management von Typ-1- und Typ-2-Diabetes, indem sie Blutzuckerwerte tracken und personalisierte Ratschläge bieten.
- Adipositas: Apps wie Zanadio unterstützen Patient*innen mit Übergewicht, ihr Gewicht langfristig zu reduzieren und einen gesünderen Lebensstil zu führen.
Wie erhält man eine DIGA?
Eine DIGA kann auf Rezept verschrieben werden. Hierfür ist ein Besuch beim Arzt oder Psychotherapeuten notwendig, der die Indikation stellt. Nach Verschreibung übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Anwendung.
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist auf dem Vormarsch.
DIGA bieten eine zukunftsweisende Möglichkeit, Gesundheitsprobleme effektiv und patientenorientiert zu behandeln. Sie ermöglichen eine flexible und individualisierte Therapie, die nahtlos in den Alltag der Nutzer*innen integriert werden kann.
Die gematik stellt sicher, dass die Anwendungen in das deutsche Gesundheitswesen integriert werden und von Patientinnen und Ärztinnen gleichermaßen genutzt werden können.
Hier nur ein Auszug aus der Liste der DIGA. Es kommen ständig neue dazu, werden immer zuerst von der Gematik auf ihren Nutzen überprüft:
Verfügbare DIGA (Stand: 2024)
App | Anwendungsbereich | Verfügbarkeit |
---|---|---|
Vivira | Chronische Rücken- und Gelenkschmerzen | Verschreibbar |
M-sense Migräne | Migräne und Kopfschmerzen | Verschreibbar |
Selfapy | Depressionen | Verschreibbar |
KAIA | Chronische Rückenschmerzen | Verschreibbar |
Zanadio | Adipositas | Verschreibbar |
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