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Deutscher Ärztetag 2025:

Der 129. Deutsche Ärztetag in Leipzig hat wichtige Weichen für die Zukunft unseres Gesundheitswesens gestellt. Vom 27. bis 30. Mai 2025 versammelten sich rund 250 Abgeordnete, um zentrale gesundheitspolitische Vorhaben zu diskutieren. Im Fokus standen dringend benötigte Reformen, um den Herausforderungen wie demografischem Wandel, Fachkräftemangel und begrenzten finanziellen Ressourcen zu begegnen.


Das Wichtigste auf einen Blick: Zentrale Beschlüsse und Forderungen

Der Ärztetag hat eine Reihe von Beschlüssen gefasst, die das Potenzial haben, die medizinische Versorgung in Deutschland nachhaltig zu prägen:

  • Primärarztmodell und Hausarztbindung: Ein zentraler Punkt war die Diskussion um das sogenannte Warken-Primärarztmodell. Ziel ist es, Patientinnen und Patienten zukünftig zuerst zum Hausarzt zu leiten, der dann gezielt an Fachärzte überweist. Dies soll die Versorgung effizienter gestalten, Wartezeiten verkürzen und unnötige Arztbesuche vermeiden. Die Bundesärztekammer unterstützt dieses Modell grundsätzlich, mahnt jedoch zur Vorsicht bezüglich einer „Termingarantie“ beim Facharzt.
  • Gestuftes Versicherungssystem: Präsident Klaus Reinhardt schlug ein am dänischen Modell orientiertes, gestuftes Versicherungssystem vor: Ein Tarif mit Hausarztbindung und ein teurerer Tarif mit freier Arztwahl. So bliebe die Wahlfreiheit erhalten, würde aber an die Finanzkraft gekoppelt.
  • Dringende Reformforderungen: Mit großer Mehrheit forderte der Ärztetag die Bundesregierung auf, mutige Reformen in allen Versorgungsbereichen umzusetzen, um ein solides und solidarisches Gesundheitswesen zu sichern.
  • Krankenhausreform und Finanzierung: Die Bundesregierung wurde für ihre Bereitschaft zur finanziellen Stabilisierung der Krankenhäuser gelobt. Gleichzeitig forderte der Ärztetag, die ärztliche Weiterbildung angemessen zu berücksichtigen, Verbundstrukturen zu stärken und Hürden bei der Arbeitnehmerüberlassung abzubauen. Die aktuelle Vergütungssystematik wurde als bürokratisch und fehleranfällig kritisiert; eine Überarbeitung sollte sofort beginnen.
  • Entbudgetierung und Entbürokratisierung: Eine der Kernforderungen war die Entbudgetierung aller Facharztgruppen sowie eine echte Entbürokratisierung des Gesundheitswesens. Geplante Abschläge für Fachärzte in überversorgten Gebieten wurden entschieden abgelehnt. Eine Bürokratie-Task-Force soll konkrete Maßnahmen schnell umsetzen.
  • Nachwuchs und Fachkräftesicherung: Die Förderung des medizinischen Nachwuchses und die Sicherung von Fachkräften wurden als essenzielle Herausforderungen für die Zukunft benannt.
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Weitere wichtige Diskussionen

Neben den genannten Schwerpunkten wurden auch andere relevante Themen beleuchtet:

  • Künstliche Intelligenz KI/AI in der Medizin: Der Einsatz von KI in der Gesundheitsversorgung und Forschung wurde unter medizinischen, wissenschaftlichen und ethischen Gesichtspunkten intensiv diskutiert.
  • Novellierung der Gebührenordnung und Schwangerschaftsabbruch: Auch die Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) und ärztliche Aspekte beim Schwangerschaftsabbruch waren wichtige Diskussionspunkte.

Der 129. Deutsche Ärztetag 2025 hat ein klares Signal für umfassende Reformen gesetzt. Im Mittelpunkt stehen die Einführung eines Primärarztmodells, die Entbudgetierung und Entbürokratisierung, eine notwendige Krankenhausreform sowie die Förderung von Nachwuchs und Fachkräften. Diese Beschlüsse sind entscheidend, um die medizinische Versorgung in Deutschland zukunftsfähig und patientenorientiert zu gestalten.

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