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Der Mangel an qualifizierten Fachkräften im Gesundheitswesen stellt eine ernsthafte Bedrohung für uns alle dar.

Bereits jetzt fehlen unserem Gesundheitssystem 15.000 Ärztinnen und Ärzte, und in den kommenden Jahren gehen 50% von ihnen in den Ruhestand. Es wird erwartet, dass es im Jahr 2035 einen Mangel von bis zu 500.000 Krankenpflege- und Altenpflegekräften geben wird.

Um einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu verhindern, ist ein gemeinschaftliches Umdenken aller Beteiligten erforderlich. Die verstärkte Integration von ausländischen medizinischen Fachkräften ist ein Teil der Lösung.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Problem des Fachkräftemangels in medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und mobilen Pflegediensten zu adressieren, insbesondere in ländlichen Gebieten.

Eine Möglichkeit besteht darin, die Digitalisierung voranzutreiben und sie in die Arbeitsprozesse zu integrieren. Obwohl es bereits viele gute digitale Gesundheitsanwendungen wie Apps gibt, werden sie immer noch zu wenig genutzt. Dies liegt unter anderem an der zunehmenden Bürokratie im Gesundheitswesen. Durch die Digitalisierung kann effizienter und kostengünstiger gearbeitet werden, wodurch mehr Zeit für die eigentlichen Aufgaben geschaffen wird. Zudem kann die Digitalisierung die Mitarbeiterzufriedenheit steigern und die Attraktivität für neue Mitarbeiter erhöhen.

Eine weitere Maßnahme ist die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland und ihre Integration in den Arbeitsmarkt. Hierbei ist es wichtig, die bürokratischen Hürden, wie die Anerkennung ausländischer Zeugnisse und die langwierigen Visa-Vergabeprozesse, abzubauen. Derzeit wird eine Jobbörse für Gesundheits- und Pflegeberufe sowie Ausbildungsplätze entwickelt, um Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenzubringen.

In vielen Ländern gibt es gut ausgebildete medizinische Pflegekräfte, die in dieser prekären Situation helfen könnten. Es ist dringend erforderlich, bürokratische Hindernisse abzubauen, wie die Vereinfachung der Anerkennung ausländischer Zeugnisse und die Beschleunigung des Visa-Vergabeprozesses in Konsulaten. Natürlich ist auch das Erlernen der Sprache wichtig, jedoch sind die derzeitigen Anforderungen für ein Einreisevisum, wie das Nachweisen eines B2-Sprachniveaus, überhöht. Es würde ausreichen, das B1-Sprachniveau für die Einreise zu verlangen, während die weitere sprachliche Qualifizierung parallel zur Arbeit in Deutschland erworben werden kann. Es gibt bereits einige positive Entwicklungen in Bezug auf Pflegekräfte, wie beispielsweise Vereinbarungen mit dem Bundesstaat Kerala in Indien.

Das von der Bundesregierung im März 2023 auf den Weg gebrachte neue Einwanderungsgesetz wird den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt für Fachkräfte aus nicht EU-Staaten erleichtern. Da die behördlichen Vorgänge in Deutschland und die Sprachausbildung in den jeweiligen Ländern Zeit brauchen, ist es jetzt schon Zeit sich um die Fachkräfte zu kümmern.

Talentbridge.ms bringt Fachkräfte aus Indien, der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAR) auf den deutschen Arbeitsmarkt.

Die Rufe nach Hilfe werden immer lauter. Viele Gesundheitsorganisationen und Ärzteverbände fordern Unterstützung vom Staat und den Landesregierungen. Allerdings kann der Staat allein die Versäumnisse der Vergangenheit strukturell und personell nicht lösen. Die Vielfalt der Probleme und die globalen Krisen sind schlichtweg zu groß.

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