Das Jahr 2026 steht im Zeichen von Entbürokratisierung, Digitalisierung und neuen Kompetenzen.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat weitreichende Anpassungen angekündigt, die sowohl die ambulante Pflege als auch die stationäre Versorgung moderner und effizienter gestalten sollen.
In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick über die zentralen Neuerungen, die das Gesundheitssystem zukunftsfest machen sollen.
1. Mehr Kompetenzen für die Pflege (BEEP-Gesetz)
Eines der Kernstücke der Reformen für 2026 ist das Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege (BEEP). Pflegefachkräfte erhalten deutlich mehr Eigenverantwortung.
- Heilkundeübertragung: Qualifizierte Pflegekräfte dürfen künftig bestimmte Aufgaben eigenverantwortlich übernehmen, die bisher Ärzten vorbehalten waren (z. B. im Bereich der Wundversorgung oder Diabetes-Einstellung).
- Beteiligung: Pflegeorganisationen werden stärker in Entscheidungsprozesse der Selbstverwaltung eingebunden.
2. Entlastung in der häuslichen Pflege
Für Pflegebedürftige und Angehörige gibt es wichtige organisatorische Erleichterungen:
- Weniger Pflichtbesuche: Bei den Pflegegraden 4 und 5 wird das Intervall für verpflichtende Beratungsbesuche von vierteljährlich auf halbjährlich verlängert.
- Fokus auf Prävention: Pflegeberater können künftig direkt Präventionskurse (z. B. Sturzprophylaxe) empfehlen, um die Selbstständigkeit im eigenen Zuhause länger zu erhalten.
- Digitale Pflegeanwendungen (DiPA): Die Nutzung von „Pflege-Apps“ wird vereinfacht und finanziell besser gefördert (bis zu 40 € pro Monat).
3. Qualitätssicherung und Patientensicherheit
Im Krankenhaussektor greifen ab dem 1. Januar 2026 neue Mindestmengen, um die Behandlungsqualität zu steigern.
- Herztransplantationen: Kliniken müssen nun eine Mindestanzahl von 10 Eingriffen pro Jahr vorweisen.
- Sicherheit durch Routine: Studien belegen, dass Komplikationsraten sinken, wenn komplexe Eingriffe häufiger in spezialisierten Zentren durchgeführt werden.
4. Digitalisierung: Die ePA wird zum Standard
Die elektronische Patientenakte (https://medidoc.blog/elektronische-patientenakte-epa-ab-1-oktober/ePA) wird 2026 zum zentralen Ankerpunkt der Versorgung. Durch die flächendeckende Speicherung von Befunden und Medikationsplänen sollen Doppeluntersuchungen vermieden und die Arzneimitteltherapiesicherheit erhöht werden.
Ein System im Umbruch
Die Änderungen für 2026 zeigen einen klaren Trend: Weg von starrer Bürokratie, hin zu mehr Vertrauen in die Fachberufe und digitalen Lösungen. Für Patienten bedeutet dies oft sicherere Abläufe, während Fachkräfte durch weniger Dokumentationsaufwand wieder mehr Zeit für die eigentliche Pflege gewinnen sollen.
Quellenhinweis & weiterführende Informationen:
Eine detaillierte Auflistung aller gesetzlichen Änderungen finden Sie in der offiziellen Pressemitteilung des Bundesgesundheitsministerium: