Elektronische Patientenakte (ePA): Aktueller Stand und Herausforderungen 2025 – Stand 20.09.2025
Die elektronische Patientenakte (ePA) ist einer der wichtigsten Schritte in Richtung digitales Gesundheitswesen. Seit Anfang 2025 hat die Nutzung bundesweit deutlich zugenommen – doch zwischen verpflichtender Einführung und echter Alltagspraxis gibt es noch große Unterschiede.
Aktueller Stand der ePA-Nutzung
- Seit dem 29. April 2025 steht die ePA allen gesetzlich Versicherten bundesweit zur Verfügung.
- Ab dem 1. Oktober 2025 sind Ärztinnen, Ärzte und andere Leistungserbringer verpflichtet, die Akte aktiv im Behandlungsprozess zu nutzen.
- Automatisch angelegt: Zwischen 70 und 73 Millionen ePAs wurden von den Krankenkassen erstellt – außer die Versicherten widersprachen (Opt-Out-Prinzip).
- Aktive Nutzung: Trotz hoher Zugriffszahlen sind nur etwa 1,2 bis 1,6 Millionen Versicherte tatsächlich aktive Nutzer, die ihre Akte selbst einsehen oder Daten freigeben.
Nutzung durch Praxen und Einrichtungen
- Innerhalb von drei Wochen gab es rund 50 Millionen Zugriffe auf Patientenakten – mit Spitzenwerten von bis zu 6 Millionen Zugriffen pro Tag.
- Bereits über 46.000 Einrichtungen (von insgesamt ca. 160.000) sind technisch zur ePA-Nutzung befähigt.
- Besonders gefragt: die integrierten Medikationslisten, die täglich mehr als 1,5 Millionen Mal abgerufen werden.
- Ab Oktober 2025 wird die Nutzung für alle Ärztinnen, Ärzte und Leistungserbringer verbindlich.
Akzeptanz und Herausforderungen
- Laut Umfragen kennen über 75 % der Bürgerinnen und Bürger die ePA – doch weniger als 20 % nutzen sie aktiv im Alltag.
- Gründe für die Zurückhaltung sind vor allem:
- Datenschutzbedenken
- Technische Hürden bei der Einrichtung (z. B. ePA-App)
- Unsicherheiten im Umgang mit digitalen Gesundheitsdaten
- fehlende digitale Bildung:
Ab Oktober 2025 wird ein deutlicher Anstieg erwartet – vor allem durch die Kopplung mit dem E-Rezept und die Einführung strukturierter Medikationspläne.
Die ePA ist ein Meilenstein für die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Auch wenn die aktive Nutzung aktuell noch hinter den Möglichkeiten zurückbleibt, deutet alles darauf hin, dass spätestens ab Oktober 2025 eine flächendeckende Anwendung Realität wird. Damit rückt das Ziel näher, medizinische Informationen sicher, effizient und transparent verfügbar zu machen – für Patienten wie für Leistungserbringer.